In Geburtsvorbereitungen ist bereits beschrieben, wie eine Schifffahrtsprüfung ungefähr angegangen werden kann. Wir ersparen euch weitere Details.

Mindestausrüstung

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Jedenfalls ist das Schiff in den passenden Kanton zu fahren. Dazu muss es ersteinmal mit allen notwendigen Sicherheitsutensilien ausgerüstet werden:

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weidling Die vorgeschriebene Notflagge, rot 60 x 60 cm, kann einfach selbst genäht werden.

Los gehts!

Überquerung Neuenburgersee

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Einfahrt Zihlkanal

Der Zihlkanal verbindet den Neuenburgersee mit dem Bielersee. weidling

Als Ausguck bezeichnet man in der Schifffahrt zum einen das Beobachten der Umgebung des Schiffes auf Hinweise, die die Sicherheit des Schiffs oder anderer Fahrzeuge bzw. Menschen betreffen. Zum anderen wird auch die Person, die Ausguck geht, als Ausguck bezeichnet.1

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Der Ausguck hat sämtliche für die Sicherheit bedeutsamen Dinge oder Vorkommnisse in der Umgebung des Schiffes zu beobachten und seine Beobachtungen zu melden. Das betrifft beispielsweise andere Fahrzeuge, die auf Kollisionskurs sind (stehende Peilung) oder bei Kursänderung kommen könnten, oder Gegenstände mit Kollisionsrisiko (z. B. treibende Baumstämme oder Container, Treibeis), aber auch Notsignale anderer Schiffe, mögliche Sichtungen von Piraten oder feindlichen Kriegsschiffen (bzw. möglichen Beuteschiffen)1

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Mögliches Beuteschiff?

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Bielersee

Sankt-Peters-Insel, südliche Passage

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1765 lebte Rousseau vom 12. September bis zum 25. Oktober auf der St. Petersinsel im Bielersee, die, wie er bekennt, glücklichsten Monate seines Daseins. Er zog sich in die Natur zurück, suchte auf der Insel Einsamkeit, begann ihre Pflanzen zu erfassen und verfasste eine Flora Petrinsularis; gleichzeitig besuchten ihn dort Berühmtheiten aus ganz Europa. Der Berner Geheime Rat wies ihn aus.2

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Anlegen in Lüscherz zur Prüfung

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Freibord

Freibord ist der mittschiffs senkrecht nach unten gemessene Abstand des Freiborddecks (am Schiffsrumpf markiert durch die Oberkante des Decksstrichs) zur Oberkante der Freibordmarke bzw. der entsprechenden Lademarke oder der tatsächlichen Wasserlinie. Der Freibord verringert sich beim Eintauchen des Schiffs durch Beladung zugunsten des Tiefgangs.3

Der aktuelle Freibord ist anhand der Markierungen auf dem Rumpf des Schiffs jederzeit von außen kontrollierbar. Der angegebene, mindestens einzuhaltende Freibord gewährleistet genügend Auftrieb, um das Schiff in jedem Seegang stabil zu halten.3

Aus diesen Gründen wird die Messung des Freibords sehr genau genommen. Im Grunde ist es die wichtigste Kenngrösse bei der Schiffsprüfung: weidling Instrument zur Vermessung des tatsächlichen Freibords. Je nach Motorenstärke und zugelassener Passagierzahl ist eine unterschiedliche Mindestfreibordhöhe vorgeschrieben.

Die 679-jährige Gesellschaft zu Schiffsleuten in Bern schreibt in ihrer interessanten Publikation vom März 2017 über das Freibord als im Grunde einer der ersten festgeschriebenen Masse für Schiffe. Dies weil es ab und an aufgrund des Überladens zu Unfällen kam:

Die einzigen, wenn auch nicht ganz verständlichen Masse für Weidlinge legt der Berner Rat erst 1681 in der „Ordnung wegen der Schiffart auff der Aaren von Thun nacher Bern“ fest. Sollen alle diese Bern-weydlinge in alle weg gleich gross seyn und namlich haben: in der länge werkschue 44; vor in der breite und höche werkschue 3, zoll 3; hinden in der breite und höche 15 werkschue 3, zoll 6. (Länge 13.124 m, Breite und Höhe vorn 0.984 m, Breite und Höhe hinten 1.064 m). Da das Überladen der Schiffe viele Unfälle verursacht hatte, wird zusätzlich bestimmt, dass die beladenen Schiffe noch ein Freibord von 50 cm haben müssen.4

Rückfahrt

Nachdem das Schiff geprüft worden ist - und - abgenommen worden ist (!), haben wir uns sehr gefreut und sind den ganzen Weg wieder zurückgefahren: weidling weidling weidling weidling Der Anbeginn einer neuen Zeit.


  1. Wikipedia: Ausguck  2

  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Jean-Jacques_Rousseau 

  3. https://de.wikipedia.org/wiki/Schiffsma%C3%9Fe#Freibord  2

  4. http://schiffleuten-bern.ch/wp-content/uploads/2018/04/DIE-GESELLSCHAFT-ZU-SCHIFFLEUTEN-IN-BERN.pdf